Fernwärmeausbau nur mit Transparenz, Wirtschaftlichkeit und Freiwilligkeit erfolgreich

KASSEL (20.08.2025). Die CDU-Fraktion im Kasseler Stadtparlament sieht im geplanten Ausbau der Fernwärme einen wichtigen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz, befürwortet jedoch mehr Transparenz und Aufklärung hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und Freiwilligkeit bei der Umsetzung.

„Die Fernwärme ist für Kassel ein zentrales Zukunftsthema. Sie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und zur sicheren Energieversorgung“, betont Holger Augustin, Vorsitzender der CDU-Fraktion. „Doch sie wird nur dann Akzeptanz finden, wenn die Bürgerinnen und Bürger die Kosten nachvollziehen und selbst entscheiden können, ob sich der Anschluss lohnt.“

Ein bekannt gewordener Fall im Eifelweg in Süsterfeld-Helleböhn zeigt beispielhaft, wo die Herausforderungen liegen.
Anliegende Hauseigentümer erhielten zunächst keine Angebote, da die Städtischen Werke die entsprechenden Anschlüsse vorab kalkuliert und als unwirtschaftlich eingestuft hatten. Die auf Nachfrage übermittelten Kalkulationen von rund 30.000 Euro pro Einfamilienhaus sind für Einzelhaushalte oft nicht tragbar, denn ein Fernwärmeanschluss rentiert sich in der Regel bei größeren Abnehmern wie z. B. Mehrfamilienhäusern, in stark verdichteten Gebieten und durch die Nutzung von Förderungen.

Für die CDU-Fraktion steht fest: Wer eine nachhaltige Energiepolitik ernst nimmt, muss auf Fernwärme setzen, dabei aber auch die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten. Denn um ein effizientes Netz aufzubauen, müssen möglichst viele Haushalte angeschlossen werden.

Während in anderen Städten wie Frankfurt über einen Anschlusszwang diskutiert wird, spricht sich die CDU-Fraktion Kassel klar dagegen aus. 

„Wir setzen auf Freiwilligkeit und Überzeugung. Ein Zwang würde die Akzeptanz untergraben und den Widerstand gegen den Ausbau eher verstärken“, so Augustin. „Dabei sollte jeder Hausbesitzer selbst entscheiden, ob ein Anschluss wirtschaftlich ist.“.

Ob ein Anschluss sinnvoll ist und welche Förderungen es gibt, darüber können sich interessierte Kasseler Bürgerinnen und Bürger bei der Energieberatung der Städtischen Werke informieren und sich von einem Fördermittelmanager die bestmöglichen Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen lassen.

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